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Brokkoli – die Wunderpflanze in den Wechseljahren

27. Oktober 2024
Brokkoli mit Krone

Kohlgemüse ist schon seit der Antike für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt, und ein großer Teil dieser positiven Effekte kommt von der Verbindung Sulforaphan, die vor allem in Brokkoli vorkommt. Während Sulforaphan die Pflanze vor Fressfeinden und schädlichen Mikroben schützt, kann es auch dir helfen, gesund zu bleiben. In den Wechseljahren stellen sich oft besondere Herausforderungen: mehr Entzündungsneigung, Östrogendominanz, Darmbeschwerden… Brokkoli kann hier ein guter Begleiter sein, denn neben antioxidativen und entzündungshemmenden Wirkungen hat er noch viele weitere besondere Eigenschaften.

Der Wirkstoff Sulforaphan

Was ist Sulforaphan und wo findest du es?

Sulforaphan wurde 1959 erstmals aus den Blättern der Pfeilkresse isoliert und ist ein natürlicher Bestandteil, der zu den Senfölen gehört. Du findest es hauptsächlich in der Pflanzenfamilie der Kreuzblütler (Brassicaceae), zu der auch Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Rettich, Radieschen, Kresse, Rucola und Senf gehören. Diese Gemüse sind bekannt für ihren scharfen bis bitteren Geschmack, der durch verschiedene Senföle und deren Vorstufen entsteht.

Wirkung und Anwendungsbereiche

Sulforaphan schützt Pflanzen vor Insekten und bietet dir zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Es hat antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften, die sogar schon in der Antike geschätzt wurden – Kreuzblütler wurden als natürliche Antibiotika verwendet. Die Forschung konzentriert sich heute besonders auf die potenziell krebshemmenden Eigenschaften von Sulforaphan.

Als starkes indirektes Antioxidans neutralisiert Sulforaphan nicht direkt freie Radikale, sondern aktiviert Zellschalter, die die Bildung von körpereigenen Antioxidantien wie Glutathion anregen. Das trägt zur Entgiftung deines Körpers bei und kann entzündliche Prozesse reduzieren.

Sulforaphan und das Nervensystem

Die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Sulforaphan werden auch hinsichtlich des Nervensystems untersucht. Entzündungen und oxidativer Stress sind Faktoren, die mit Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Multipler Sklerose in Verbindung gebracht werden. Studien zeigen, dass Sulforaphan neuroprotektive Eigenschaften hat und das Risiko für solche Erkrankungen senken könnte. Eine kleine Humanstudie hat zudem gezeigt, dass Sulforaphan die Glutathion-Spiegel im Gehirn erhöhen kann, was deine Nervenzellen vor oxidativem Stress schützt.

Sulforaphan in der Krebsforschung

Die krebshemmenden Eigenschaften von Sulforaphan stehen im Mittelpunkt der aktuellen Forschung. Es wird angenommen, dass Sulforaphan den Zellteilungszyklus beeinflussen kann, der bei Krebszellen verändert ist, sodass diese sich unkontrolliert vermehren. Es kann auch den programmierten Zelltod (Apoptose) in erkrankten Zellen auslösen oder deren Zellteilung hemmen.

Wie viel Sulforaphan solltest du täglich einnehmen?

Die empfohlene Tagesdosis von Sulforaphan hängt von deinem Ziel ab. Für präventive Zwecke werden etwa 5 bis 25 mg pro Tag empfohlen, was du mit einer Ernährung reich an Kreuzblütlern gut erreichen kannst. Besonders Brokkoli-Sprossen sind hier eine praktische, schmackhafte und sulforaphanreiche Möglichkeit. Eine tägliche Zufuhr von 25 mg gilt als sehr potent. Um die Menge an dein Körpergewicht anzupassen, kannst du folgende Formel nutzen: 0,36 mg pro kg Körpergewicht. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Bei 50 kg Körpergewicht: ca. 18 mg Sulforaphan/Tag
  • Bei 70 kg Körpergewicht: ca. 25 mg Sulforaphan/Tag
  • Bei 90 kg Körpergewicht: ca. 32 mg Sulforaphan/Tag

Die richtige Zubereitung

Damit du bestmöglich von Kohlgemüse profitierst, ist die Zubereitung wichtig. Das Enzym Myrosinase, das zur Umwandlung von Glucoraphanin in aktives Sulforaphan nötig ist, ist hitzeempfindlich. Wenn du Brokkoli zu lange kochst, kann das Enzym deaktiviert werden und die positiven Effekte gehen verloren.

Idealerweise solltest du Brokkoli roh genießen oder nur leicht dünsten. Klein geschnitten und gut gekaut kannst du die Zellwände aufbrechen, wodurch mehr Sulforaphan gebildet werden kann. So holst du dir die besten gesundheitlichen Vorteile aus deinem Gemüse!

Brokkolisalat mit Sonnenblumenkernen
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Der Wirkstoff DIM

DIM reguliert deinen Hormonhaushalt

Wenn dein Körper Östrogene abbaut, entstehen sowohl nützliche als auch schädliche Stoffwechselprodukte. Hier kommt DIM ins Spiel: Diese Verbindung fördert die Bildung von nützlichen Östrogen-Metaboliten, die antioxidative Eigenschaften besitzen. Gleichzeitig hilft DIM, potenziell schädliche Metaboliten zu reduzieren, die besonders bei Östrogendominanz mit Übergewicht, Brustkrebs und Gebärmutterkrebs in Verbindung stehen. In meinen Artikeln https://evaswelt.net/was-ist-eine-oestrogendominanz-symptome/ und https://evaswelt.net/was-tun-bei-oestrogendominanz/ erfährst du mehr darüber!

Auch Symptome des Prämenstruellen Syndroms (PMS), wie Stimmungsschwankungen, Brustschmerzen und verminderte Lust, hängen oft mit einem Überschuss an schädlichen Östrogen-Metaboliten zusammen. DIM kann hier helfen, die Östrogendominanz auszugleichen und die Balance wiederherzustellen.

DIM und Brustkrebsgefahr

Eine Studie, die 2012 auf einer pharmazeutischen Tagung in Chicago vorgestellt wurde, hat DIM als vielversprechendes Antikrebsmittel hervorgehoben. Insbesondere soll es bei einer der aggressivsten Brustkrebsarten, dem dreifach negativen Brustkrebs, wirksam sein. Das ist besonders spannend, weil die Behandlung von solch aggressiven Formen oft mit vielen Nebenwirkungen verbunden ist.

Im Vergleich zu konventionellen Chemotherapien könnte DIM als pflanzliche Alternative die Belastung durch Giftstoffe verringern. Du kannst DIM einfach in Form von Tabletten einnehmen – eine unkomplizierte und schonende Option für Krebspatienten.

Bereits 2004 zeigte eine Studie, dass DIM bei hormonabhängigen Krebsarten schützt, indem es den Östrogenhaushalt reguliert und einer Östrogendominanz entgegenwirkt. In dieser Studie nahmen 19 Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium über 30 Tage täglich 108 mg DIM ein, was zu einer Reduzierung der schädlichen Östrogene führte.

DIM gegen umweltbedingte Östrogene

Östrogendominanz betrifft nicht nur Frauen – auch Männer sind gefährdet. Chemikalien aus der Umwelt, sogenannte Xenoöstrogene, können den Hormonhaushalt beeinflussen. Überraschenderweise haben 54-jährige Männer oft höhere Östrogenspiegel als 59-jährige Frauen. Bei Männern kann dies zu Prostataveränderungen führen.

DIM kann deinem Körper helfen, schädliche Östrogene aus Umweltgiften auszuscheiden. Wenn du regelmäßig biologisches Kohlgemüse isst oder DIM als Nahrungsergänzungsmittel nimmst, unterstützt du deinen Körper dabei, krebserregende Stoffe abzubauen.

DIM gegen Wechseljahresbeschwerden

DIM gilt auch als vielversprechendes natürliches Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden, denn diese stehen oft in Verbindung mit einer Östrogendominanz.

DIM und Gewichtsmanagement

Ein gut funktionierender Hormonhaushalt kann auch helfen, Fettpölsterchen zu reduzieren, da Hormone eine wichtige Rolle im Zucker- und Fettstoffwechsel spielen. Ein ausgewogener Hormonspiegel reguliert unter anderem das Hungergefühl – ein Vorteil, wenn du Gewicht verlieren möchtest.

DIM ist hitzeempfindlich – so isst du es richtig

Um die volle Wirkkraft von DIM zu nutzen, solltest du Kohlgemüse möglichst roh essen. Beim Kochen sinkt der Gehalt des hitzeempfindlichen Indol-3-Carbinols um etwa die Hälfte, was die Wirkung von DIM mindert.

Integriere mehrmals die Woche Kohlgemüse in deinen Speiseplan. Du kannst es klein schneiden oder raspeln und als Salat oder Fingerfood mit leckerem Dip genießen. So machst du dir nicht nur geschmackvoll gegen hormonbedingte Beschwerden stark, sondern tust auch deinem Körper etwas Gutes!

Eine Loblied auf den Brokkoli

O Brokkoli, grüner Held der Töpfe!
Mit deinen Röschen, knackig und fein,
Bist du der Superstar und musst einfach sein!
Ein Kraftpaket voller Vitamine und mehr,
Antioxidantien, die schützend wie ein Schild sich wehr’n.

In deinen Blättern steckt das Sulforaphan,
Ein natürlicher Held, der Krebszellen überrannt.
Du regulierst die Hormone, schickst Schädliches fort,
Verleihst unserem Körper einen stärkeren Ort.

Dein Geschmack, er ist mild, mit einem Hauch von Kraft,
Ein Genuss für die Sinne, der Freude schafft.
Für die Gesundheit, so wertvoll und rein,
O Brokkoli, du sollst stets unser Begleiter sein!

Weiteres erspare ich dir jetzt, aber ich denke, das Resümee ist klar: Dieses Gemüse gehört in deinen Einkaufskorb!

Brokkolisalat mit Sonnenblumenkernen
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Lass es dir schmecken. Alles Liebe, von Eva

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1 Comment

  • Reply Bunter Brokkolisalat mit Sonnenblumenkernen - www.evaswelt.net 27. Oktober 2024 at 13:42

    […] Sooo einfach und sooo lecker! Der Brokkolisalat hat es in sich. Erfahre mehr über die Wirkkraft von Brokkoli in meinem Artikel „Brokkoli die Wunderpflanze – nicht nur in den Wechseljahren!“ https://evaswelt.net/brokkoli-die-wunderpflanze-in-den-wechseljahren/ […]

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